theatercombinat | 06.09. – 20.12.2004 firma raumforschung recherche und diskursive veranstaltungsserie zur «produktion des raums», montagsclubRAUM zieglergasse 40, wien (a)

sprache: deutsch

kritiken und material

vorstellung firma raumforschung

publikation: skizzen des verschwindens

raum ist politisch

firma raumforschung im palais donaustadt

 

« raum wird hergestellt durch spezifische soziale prozesse. im gegensatz zu anderen waren ist er aber gleichzeitig materielles objekt und medium, in dem andere waren und gesellschaftliche verhältnisse geschaffen werden. so reproduziert und modifiziert raum permanent die gesellschaftlichen voraussetzungen seiner eigenen produktion. »

(henri lefèbvre: the production of space)

«firma raumforschung» war der versuch, einen öffentlichen diskursort zu schaffen, um sowohl politische, künstlerische, kunsthistorische, städteplanerische, kulturkritische, soziologische als auch architektonische und administrative positionen, methoden und sprachverwendungen zueinander ins verhältnis zu setzen.

ausgehend vom raumbegriff henri lefevbres wurden die fragestellungen unter die maßgabe gestellt, dass raum nicht als gegeben oder als zu betrachtendes gegenüber anzunehmen ist, sondern permanent produziert wird. so lautete auch der titel der veranstaltungsreihe «produktion des raums».

durch die kontinuität der veranstaltungsserie über vier monate entstand eine serielle fortschreibung des raumbegriffs mitsamt seinen jeweiligen umbedeutungen, mit all seinen brüchen und diskursiven differenzen und begriffswechseln über die jeweiligen feldgrenzen hinaus. die fortschreibung vollzog sich während des prozesses der serie in der form einzelner, aufeinander bezogener module, die vor ort und im netz zur verfügung gestellt wurden.

«firma raumforschung» konfrontierte aus unterschiedlichen bereichen kommende methoden, praktiken und begriffe. die serie setzte sich aus unterschiedlichen modulen zusammen, die zu den parallel stattfindenden prozessen bei der raumproduktion zusammengefügt werden können. neben historischen aufarbeitungen von raumvorstellungen und raumbegriffen wurden sowohl raumpraktiken und -routinen untersucht, als auch die komplexen vorgänge der raumkonstitution.


 

ein forschungsprojekt von theatercombinat: claudia bosse, markus keim, andreas pronegg (bis 10/2004), chris standfest, doris uhlich

mit den gästen (chronologisch): irina kaldrack, gerald raunig+stefan nowotny, barbara imhof/LIQUIFER, ernst fuchs+marie therese harnoncourt/theNextenterprise, sonia leimer, johann hödl, florian haydn, jutta kleedorfer, günther lackenbucher, andreas spiegl+christian teckert/büro für kognitiven urbanismus, daniel aschwanden, philipp gehmacher, felicitas thun, christian mayer, martina löw, peter rantasa, elke krasny, volxtheaterkarawane, irene nierhaus

montagsclubRAUM, zieglergasse 40, 1070 wien, september bis dezember 2004

foto: daniel aschwanden
06.09.: vorstellung firma raumforschung und vortrag irina kaldrack historische interferenzen von theater und optischen medien 13.09.: gerald raunig+stefan nowotny philosophien, politiken und bilder zur verteilung im raum I 20.09.: raumpraktiken: räume in der architektur ein gespräch mit barbara imhof/LIQUIFER und ernst fuchs+marie therese harnoncourt/theNextenterprise 27.09.: büro für kognitiven urbanismus lädt ein: sonia leimer wohnen heisst leben in bildern

11.10.: gerald raunig+stefan nowotny philosophien, politiken und bilder zu verteilung im raumII zur situationistischen internationalen 18.10.: raumpraktiken: leeräume, baulücken, städtische perspektiven ein gespräch mit johann hödl/wiener linien, florian haydn/architekt, jutta kleedorfer/ma 18, projektkoordinatorin für zwischennutzungen, günther lackenbucher/büro mailath-pokorny u.a. moderation: georg schöllhammer 25.10.: vortrag andreas spiegl+christian teckert/büro für kognitiven urbanismus wallpaper-bilder des wohnens

01.11.: raumpraktiken: räume in der performance lecture-performance/gespräch zwischen daniel aschwanden, philipp gehmacher und theatercombinat 08.11.: gerald raunig+stefan nowotny philosophien, politiken und bilder zur verteilung im raum III zur pariser commune 15.11.: vortrag felicitas thun, kunsthistorikerin, akademie der künste raumkrise und raumobsession - vom kartographischen blick zum synchronistischen erfahren 22.11.: büro für kognitiven urbanismus lädt ein: christian mayer imaginäre reisen 29.11.: vortrag prof. martina löw raumsoziologie

6.12.: gespräch zu raumpraktiken: kunst und öffentlicher raum mit peter rantasa, elke krasny, volxtheaterkarawane u.a. 13.12.: gerald raunig+stefan nowotny philosophien, politiken und bilder zur verteilung im raum IV zum european mayday 20.12.: büro für kognitiven urbanismus lädt ein: irene nierhaus, vortrag zu  wand-bild-schirm: bilder bürgerlichen wohnens
 

das atelier von «firma raumforschung» in der zieglergasse 40, 1070 wien, wurde von september bis dezember 2004 zum sammelort, schauplatz und kommunikationsort für strategien der produktion des raums. im clubRAUM, der jeden montag ab 21h für veranstaltungen geöffnet war, wurden ständig installative veränderungen vorgenommen, recherchiert, die ergebnisse dokumentiert und publiziert.

der clubRAUM eröffnete am 6. september 2004 mit einem vortrag zum thema «rekonstruktionen historischer interferenzen von theater und optischen medien».

die reihe (wissenschaftlicher) vorträge wurde an jedem ersten montag im monat fortgesetzt. es folgten vorträge zum raum aus philosophischer, kunsthistorischer und soziologischer perspektive. ziel war, perspektiven und thematisierungsweisen der unterschiedlichen felder vorzustellen und insbesondere die jeweiligen methoden und instrumentarien im blick auf die konstitution und produktion von raum zu diskutieren.

jeweils am zweiten montag im monat entwickelten stefan nowotny und gerald raunig, beide philosophen, von jeweils 22.30 bis 5.30 «über nacht» philosophien, politiken und bilder zur verteilung im raum, ausgehend von begriffen wie deterritorialisierung/neuzusammensetzung/ situation/dérive/entsetzung/entkerbung des stadtraums/das leben in den falten/soziale produktivität.

an jedem dritten montag wurden raumpraktiken in wien in präsentationen und gesprächsrunden vorgestellt. die eingeladenen gäste arbeiten in den bereichen architektur, stadtplanung, wohnbau, marketing, performance, kunst und öffentlicher raum.

jeder vierte montag wurde kuratiert vom büro für kognitiven urbanismus zum thema «wallpaper - bilder des wohnens». es sollten die historisch spezifischen konstruktionen der images, oberflächen und projektionen thematisiert werden. montags clubRAUM, eine veranstaltungsserie von theatercombinat mit vorträgen, präsentationen, diskussionen und anschließender bar.


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