firma raumforschung

modul 13   "Raum galt lange Zeit als vernachlässigtes Thema sozialwissenschaftlicher Theoriebildung. In den letzten fünf Jahren erscheinen auf einmal eine Vielzahl von neuen Publikationen. Die Autoren und Autorinnen artikulieren darin entweder Überlegungen zu einem neuen Raumverständnis oder kommen durch empirische Ergebnisse zu der Schlussfolgerung, dass sich Raumbezüge verändert haben.

Der Raum ist zum Problem geworden. Durch gesellschaftliche Globalisierungsprozesse, neue Informations- und Freizeittechnologien und auch durch die massenhafte Nutzung schneller Verkehrsmittel haben sich empirisch nachweisbar Raumbezüge verändert.

Ich möchte in meinem Vortrag zunächst noch einmal den Blick zurück und in andere Disziplinen richten und vergegenwärtigen, wie sich das Bild vom Raum interdiszplinär in den letzten Jahrzehnten verändert hat. Da diese Entwicklungen hin zu einem relationalen Raumverständnis in der Physik und Mathematik, aber auch in der Kunst, die Sozialwissenschaften so lange unbeeinflusst gelassen hat, möchte ich im zweiten Schritt fragen, über welche gesellschaftlichen Veränderungen oder empirischen Phänomene solche Disziplinen wie die Sozial- und Kulturwissenschaften, aber auch die Erziehungswissenschaft gestolpert ist, dass sie schließlich begonnen haben, ihr grundlegendes Verständnis von Raum zu revidieren. Ich schließe mit einem Ausblick auf einen relationalen Raumbegriff, der gesellschaftstheoretisch fundiert ist."

von martina löw, ankündigung des vortrags gehalten am 29.11.2004 bei der firma raumforschung vortragstext



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