ORGAN/ismus
poetik der relationen
ein performatives gewebe über 4 jahre
(2022-2025)
mit dem künstlerischen vorhaben ORGAN/ismus - poetik der relationen möchten wir
für 4 jahre verschiedene sich verknüpfende performance-, forschungs- und diskurs-formate entwerfen. wir werden unsere arbeit am begriff des organismus neu ausrichten. ORGAN/ismus - poetik der relationen beschäftigt sich mit möglichen relationen zwischen körpern, materie, lebewesen, organismen, strukturen und räumen.
ORGAN/ismus - poetik der relationen ist eine auseinandersetzung mit menschlichen
und nichtmenschlichen organen, die in form von motiven die einzelnen schwerpunkte der
jährlichen arbeitszyklen vorgeben: 2022: LUNGE, 2023: HERZ, 2024: LEBER und
2025: WUCHERUNG. es geht um das (er)finden kultureller organismen als künstlerische
widerständige und sich aufeinander beziehende gefüge, um neue künstlerische ökologien,
als (über)lebenszellen unserer gesellschaft.
für dieses vorhaben planen wir eine verschränkung von verschiedenen modulen entlang der thematischen motive, aus denen die jeweilige künstlerische praxis entsteht und zugleich mit den anderen modulen verwoben ist. große performance arbeiten sowie kleinere performance-arbeiten oder interventionen sollen entstehen und verflechten sich mit fortlaufenden formaten und forschungen wie zb. die performative akademie und public performance school, welche die 4 jahre verknüpfen.
rhizomatic thought is the principle
behind what i call the POETICS of RELATION,
in which each and every identity is extended
through a relationship with the OTHER. édouard glissant, 1997
es geht um gemeinsames lernen, um ein sich-einlassen auf das risiko der relation. wir wollen uns von der heterogenität des anderen buchstäblich berühren, affizieren, transformieren und politisieren lassen. für dieses vorhaben planen wir eine verschränkung von verschiedenen modulen entlang der thematischen motive, aus denen die jeweilige künstlerische praxis über 4 jahre erwächst und zugleich mit den anderen modulen verworben ist.
die geplanten module, die nur teils finanziert sind, sind:
- transdisziplinäres, mehrsprachiges künstlerisches team
- public performance school als intergenerationelles ensemble
- translokale performative akademie (TPA) für raumspezifische praxis
- theatercombinat als strukturelles gewebe
- diskurs und methoden der praxis
über 4 jahre hinweg werden künstlerische praktiken, module, motive und methoden die möglichkeit haben, sich längerfristig zu entwickeln und verschiedene berührungen und kombinationen einzugehen, um in künstlerische arbeiten zu münden. diese motive, module, methoden bauen aufeinander auf, verschränken sich, informieren sich und ergeben über die 4 jahre einen verwobenen organismus.
gesellschaft als bio- und ökosoziale prozesse zu verstehen heißt immer auch eine intimität mit menschlichen und nichtmenschlichen anderen anzuerkennen. so auf den körper zu blicken bedeutet, diesen als ein operatives konstrukt zu begreifen, das auf einen ständigen austausch mit der es umgebenden umwelt hin geöffnet und das durch diesen austausch überhaupt erst lebensfähig ist. demnach entstehen entitäten oder wesen in begegnungen und sind dabei verstrickt in ein netz von relationen, ohne das sie nicht wären. in diesem sinne wollen wir in den folgenden 4 jahren eine intimität mit menschlichen und nichtmenschlichen anderen erproben, eine künstlerisch ökologische sensibilität artikulieren – mit mannigfaltigen verwebungen von technologien, identitäten, geschlecht und ökologie.
ODER ...
ORGAN/ismus - poetik der relationen verknüpft module, motive und methoden zur
umsetzung verschiedener künstlerischer formate und will zugleich strukturen aufbauen oder ausbauen.
denn wir können nur die arbeiten verwirklichen, für die wir in der lage sind
strukturen zu finden oder zu erfinden.
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