claudia bosse / theatercombinat

kritiken

konzeption / installation
raum ist politisch

ballet palais
firma raumforschung
film im palais
archiv im palais
picknick am wegesrand

publikation: skizzen des verschwindens

auf einem noch unbebauten areal in der donau city, wiens «little manhattan», zwischen tech gate und donau, wird eine temporäre installation zum theatralen und diskursiven aushandlungsort von theatercombinat und gästen: «palais donaustadt».

«palais donaustadt» - eine urbane restfläche von 10.500 m2. ein weißer kunstraum in permanenter öffentlichkeit an der räumlichen schnittstelle zu den «functionalised zones» der donau city und der copa kagrana, einem gebiet mit klar abgegrenzten zonen und zeiten von wohnen, arbeit und freizeit.

«palais donaustadt» wurde mit ballet palais eröffnet, einer über 4 monate vor ort erarbeiteten choreographie. das camp der firma raumforschung bearbeitete methoden und fragen der raumproduktion, die von den wöchentlich stattfindenden kunstformaten film im palais und der musikreihe picknick am wegesrand aufgegriffen wurden. archiv im palais dokumentierte die planungsgeschichte des gebietes.

ballet palais von + mit markus keim, julia reinartz, angela schubot, matthew smith, christine standfest und doris uhlich, choreographie/regie: claudia bosse

firma raumforschung mit sabine bitter, andrea börner, oliver frey, gabu heindl, irina kaldrack, christa kamleithner, rudolf kohoutek, bojana kunst, ralo mayer, bärbel müller, gini müller, georg schöllhammer, daniel schürer, peter stamer, christian teckert, bettina vismann, bernd vlay, helmut weber; camp respondents angelika fitz, katherina zakravsky; konzept: claudia bosse; konzept mitarbeit: christina nägele, christine standfest, christian teckert

film im palais kuratiert von firma raumforschung, gerald singer, claudia slanar und christian schulte, koordination: gerald singer

picknick am wegesrand initiiert auf einladung des theatercombinat von künstler/innen der wiener musikszene

archiv im palais konzept: tobias gerber und julia wieger

archiv material mit unterstützung von friedrich achleitner, bezirksamt donaustadt, lothar fischmann, thomas jakoubek, otto kapfinger, peter klopf, rudolf kohoutek, adolf krischanitz, siegfried mattl, eva prochazka, peter rantasa, katharina ritter + azw, reinhard seiss, hannes swoboda, robert temel

«palais donaustadt»

ein kunstraum von theatercombinat in der wiener donau city. eine 10.500 m2 weite urbane restfläche zwischen tech gate und donau ist weiß eingefärbt und wird zum theatralen aushandlungsort. im aufeinandertreffen von ästhetischen interventionen mit benutzer/innen und besucher/innen wird raum produziert: soziale prozesse werden ausgetragen, analysierbar, eine konfrontation von alltags- und kunstpraktiken möglich.

die aneignung des installationsraums findet mit unterschiedlichen medialen formaten statt. theater, film, musik und diskurs schreiben sich im september 05 nacheinander, gleichzeitig und zueinander in den selben kunstraum ein. der raum wird re-formuliert durch unterschiedliche praktiken und ihre jeweiligen medialen eigenschaften. methoden und fragen der raumproduktion verbinden die in palais donaustadt produzierten und veröffentlichten kunstformate.

an einem kunstort mit ungewohntem ausmaß und umfeld und besonderer ungeschützheit und öffentlichkeit befragen die unterschiedlichen medialen formulierungen die raumteiligkeit von kunstproduktion und -präsentation. der versuch kritisiert die raum- und öffentlichkeitskonzepte des kunstbetriebes, befragt seine geschlossenheit, seine zeit- und präsentationstrategien, sowie seine begrenzten räumlichen vorstellungen und fantasien.