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komposition
die komposition des jeweiligen abends hatte drei positionen: die des zuschauers, der seinen blickwinkel wählt und seine akustische aufmerksamkeit; raum bekommt, seine sinnzusammenhänge zu konstruieren; ein sinnliches verstehen, im dem man teil der aktion werden kann, aus der rezipienten-rolle rausgeht, dinge vergisst, durch räumliche bilder oder texte dinge wieder in sein gedächtnis ruft, anders zusammensetzt, nachträglich „versteht“, abschweift, nur mit sich konfrontiert ist und wieder aktiv an der handlung teilnimmt, den raum verlässt und wieder kommt, am selben oder am nächsten abend (s. text zuschauer). sein verhalten beeinflußt die folgenden beiden kompositionspositionen.
die zweite ist der spieler, dessen regel und freiheit aus der kenntnis des textes, der unterschiedlichen bedingungen der improvisation entsteht (z.b. b15/2: die männer haben die texte, die frauen müssen zur szene gestisch improvisieren oder in b15 /1 ist die auflage eine räumliche chorkonstruktion in bewegung bei dialogischer textführung, für b17 ist die auflage chorische textbehandlung etc, s.o.). wie die jeweiligen spieler die einzuhaltenden auflagen umsetzen ist abhängig von der art, wie ihre kommunikation jeweils funktioniert, wie die räumliche situation ist, wo in dieser sich die zuschauer bewegen - mit welcher qualität von aktivität - was das interesse des einzelnen spielers ist und wie dies theatral kommunizierbar ist aufgrund des jeweiligen fragments. bei „scheitern“ können die spieler das fragment neu ansetzen, abbrechen durch ansage eines spielers einer folgenden fragmentnummer oder die räumliche konstellation verändern. das ineinandergreifen der beiden oberen kompositionspositionen bedingt die dritte.
die dritte ist die der koordination, d.h. mein part. bei kleineren kommunikationsstörungen kann ich durch direkte anweisungen an einzelne spieler eingreifen, bei gröberen missverständnissen springen, neuansetzen etc.
funktioniert die interne kommunikation, gibt es je nach fragment unterschiedliche gesichtspunkte aus denen ich komponiere. einer ist immer, den fragmentcharakter zu behaupten, d.h. wenn sich ein bestimmter atem herstellt, der die fragmente falsch in zusammenhang bringt, die aktion des spielers vorkonditioniert, diesen durch extreme rhythmuswechsel zu irritieren und somit wieder den augenblick des entstehens (durch irritation) zu behaupteten. etwas anderes sind thematische anordnungen, z.b. eine fragmentabfolge zu konstruieren, in der texte zum sexstück fatzer im vordergrund stehen, um diesen teil des gesamtthemas fatzer genauer zu untersuchen, oder eine fragmentauswahl, in der der chor im vordergrund steht. oder eine auswahl, die die geschichte des kollektivs im zentrum hat. die vorhaben sind an manchen abenden aufgrund der anderen beiden kompositionspositionen, spieler und zuschauer nicht durchführbar, dann muß man im augenblick verändern, nach möglichkeiten suchend nach etwas, was aufgrund der situation produktiv existieren kann. |