theatercombinat | 15.oktober - 4.november 2008 bambiland08 eine choreografische stadtkomposition an 7 stationen mit einem text von elfriede jelinek, wien (a)

sprache/language/langue: deutsch

     
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  corpus 20.10.08
Das ganz große Bambiland

CLAUDIA BOSSES TRAGÖDIENPRODUZENTEN MIT DEM THEATERCOMBINAT, TEIL 4

von Judith Helmer

Die vorbeieilenden Passanten am Schwarzenbergplatz staunten am vergangenen Mittwoch nicht schlecht über das, was ihnen dort entgegenschallte. Aus zwölf Lautsprechern, allesamt auf Kofferwagen geschnürt, deklamierte die Stimme Anne Bennents Jelineks Text „Bambiland“. Performer-Lemminge im Alltagsgewand, aber mit weißen Sturmhauben maskiert, schoben die Wagen über den Platz und unter die dort versammelten Menschen.

Fetzen des eindringlichen Ich-Erzählertextes, pointiert artikuliert und in chorischen Schichten überlagert, drangen an die Ohren der Passanten und machten sie zu Zeugen des Sprachstroms. Die Art, mit der Bosse den Text in der After-Work-Rush hour in den Stadtraum trug, erinnerte beklemmend an die Art, wie die Bilder des Zweiten Golfkriegs 1990/1991 über die weltweiten Nachrichtenkanäle in bis dahin unbekannter Gleichzeitigkeit und Präsenz in die Wohnzimmer der Menschen vorgedrungen waren (weil das Militär die Angriffe mit den Medien synchronisierte). Der Fluß läuft beständig, doch der Rezipient steigt immer wieder ein und aus, kann Jelineks Bezugspunkte erkennen oder verliert den Rahmen. Doch das Objekt ist in jedem Fall zu komplex, um in dieser Weise im Sinne eines vollen Verständnisses aufgenommen zu werden. Wie die 24-Stunden-Nachrichtenformate den Zuschauer überfordern, so tut es auch ganz bewusst diese Inszenierung des Textes, dessen Konstrukt aufgelöst wird.

Es gibt nur den Chor

Bosse ist interessiert an der modernen Produktion von Tragödien und blickt dementsprechend auf den Text Jelineks, dessen Vorlage wiederum „Die Perser“ von Aischylos waren - das Stück, das Bosse im Juni dieses Jahres in Braunschweig als großes Chorevent mit 340 BürgerInnen auf die Bühne brachte. Die Performer bewegen die Stimme in vorgeprägten Rhythmen und Mustern über den Platz, ohne als Individuen in Erscheinung zu treten. Sie sind eine stumme Masse, die der Stimme einer Anderen Raum geben. Es gibt keine Protagonisten, nur den Chor. Das souveräne Individuum oder die durch eine Position mit Kompetenzen ausgestattete Instanz gibt es nicht. Und diese Leerstelle ist deutlich spürbar. Der Bezugspunkt für den Zuhörer - ob zufällig passierend oder durch die Einladung synchronisiert wie die Nachrichtenmedien im Golfkrieg - ist ein nichtautorisierter, unbekannter, sich nicht ausweisender.

Im Herbst 2008, in den letzten Wochen vor der US-amerikanischen Präsidentschaftswahl, nach der feststehen wird, wer George Bush im Amt folgen wird, inszeniert Bosse den historischen Text (denn Jelineks politischer Referenzrahmen, die Regierung Bush von 2003, ist inzwischen Geschichte, wie einem bei der Deklamation am Schwarzenbergplatz deutlich bewusst wird) im Stadtraum von Wien an einschlägigen Plätzen als Countdown auf die Wahl hin. Unter dem Russendenkmal am Schwarzenbergplatz ging es los, setzt sich danach, die Stadt unterlaufend, auf den beiden Seiten des Donaukanals fort, wandert zum ehemaligen Flakturm im Esterházypark, weiter zum Gefechtsturm Arenbergpark und in den Gemeindebau, bevor am 4. Oktober der Schwarzenbergplatz am US-Election day die verschiedenen Bambiland-Settings vereint sehen wird.

Autoritärer Zugriff auf das Theater

Claudia Bosse, die hinter dem künstlerischen Großprojekt und seiner sich über verschiedene Städte und Jahre spannenden Umsetzung steht, verliert bei der großen Dimension nicht den Blick für die Details. Ein „Partiturauszug“ der Textvorlage, nach der Bennent den Text eingelesen hat, zeigt, dass Bosse die Artikulation jedes einzelnen Buchstabens geplant hat. Die Parabolspiegel, aus denen die Lautsprecher konstruiert sind, sind nicht nur in Umkehrung ihrer üblichen Funktion - anstatt Bilder einzufangen, senden sie Sprache aus - gedacht, sondern ermöglichen auch eine technisch perfekte Umsetzung der zielgerichteten Beschallung des Raumes. Die Performer folgen einem genauen Ablaufplan, selbst wenn die Projekte sich über Stunden hinziehen. Extrem autoritär ist also Bosses Zugriff auf das Theater. Sie installiert sich in der Position derjenigen, in deren Hand alle Fäden zusammenlaufen, und so ist es auch nur logisch, dass sie selbst unter den Mitwirkenden ist. Aus dieser starken Haltung speist sich die Dichte der Arbeit. Obwohl auf einem öffentlichen, großen Platz, der reichlich Ablenkung bietet, aufgeführt, verliert „Bambiland“ auch über Stunden hin nie an Konzentration.

Auch die Haltung dem Zuschauer gegenüber ist eine erstaunlich autoritäre. Den Zufallsmöglichkeiten des Settings wird konsequent entgegengearbeitet, und die permanente Adressierung des Zuschauers lässt der Möglichkeit des Ereignisses keinen Raum zum Atmen. In diesem Punkt sticht Bosses Arbeit besonders deutlich aus dem Fluss des derzeitigen Performanceschaffens hervor. Wo dort ein aktiver Rezipient proklamiert wird, der sich seiner Rolle im Entstehen der Aufführung bewusst ist, ja, dem als Zeugen und durch sein teilnehmendes Zuschauen eine Verantwortung an dem Geschehen auf der Bühne zugeschrieben wird, wird bei Bosse ein passiv aufnehmender Zuschauer-Lemming evoziert, der genauso wenig wie die genauestens instruierten Performer aus seiner vorbestimmten Haltung ausbrechen kann. Außer, er geht weg und unterbricht den Sprachfluss wie der Fernsehnachrichtenzuschauer, der den Ausknopf findet. Das macht die Arbeit von Claudia Bosse so beklemmend.

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kulturrisse, heft 4, 2008
BAMBILAND

Von Herbert Gnauer

Im Rahmen der Serie tragödienproduzenten erreichte das theatercombinat nach Antike, Renaissance und Barock die Gegenwart und gestaltete Elfriede Jelineks vielschichtigen Theatertext „Bambiland“ als akustisch-choreographische Stadtkomposition. Von 15.Oktober bis 4. November fanden insgesamt sieben Interventionen an unterschiedlichen öffentlichen Orten in Wien statt.

Elfriede Jelinek schrieb den Botenbericht „Bambiland“ 2003 unter dem Eindruck des dritten Golfkrieges. Als Vorlage diente ihr der älteste überlieferte Theatertext, „Die Perser“ von Aischylos in einer Übersetzung von Oskar Werner. Unter Einbeziehung von zweieinhalb Jahrtausenden dazwischen liegender Menschheitsgeschichte werden alle erdenklichen Aspekte des Krieges aufgegriffen und im Wortsinn zur Sprache gebracht. Der Text wendet und windet sich, mal spielerisch lauernd, mal heftig attackierend, immer bedrohlich, und trifft am Unerbittlichsten, wenn er sich schmeichelnd harmlos gibt. Dass der Kriegsbericht bisweilen zur Werbebotschaft gerät, liegt in der zynischen Natur der Sache. Bambiland eben.

Claudia Bosse formte den Text zu einer komplexen Partitur, die von Anne Bennent mit äußerster stimmlicher und vor allem gedanklicher Präzision gesprochen wurde. Mithilfe von Overdub-Aufnahmen trat sie passagenweise auf bis zu vier Tonspuren ins Gespräch mit sich selbst. Dieser Chor einer einzelnen Stimme wurde von bewegten Klangobjekten wiedergegeben. Zu Verfügung standen Lautsprecher, die mit Parabolspiegelantennen als Schallverstärker versehen auf Gepäckwagen montiert waren, sowie auf Helmen befestigte Megaphone. Dem Prinzip des antiken Tragödienchors folgend waren jeweils zwölf dieser Objekte gleichzeitig aktiv. Die Stimme/n des körperlich abwesenden, in seiner medialen Abstraktion aber umso präsenteren Sprech-Chores wurde/n von einem Bewegungs-Chor in strengen, für jeden der Orte eigens entwickelten Figuren bewegt. Unserer multimedialen Gesellschaft entsprechend wurde die antike Form noch um einen ebenfalls bewegten TV-Bild-Chor und einen Beobachtungs-Chor erweitert. Letzterer schloss alle Anwesenden mit ein, Akteurinnen und Akteure, Zuschauer und Zuschauerinnen, ebenso wie zufällig Vorbeikommende. Eröffnet wurde die Serie mit einer Gala-Intervention auf dem Schwarzenbergplatz. Die nächste Aktion fand beidseitig an den Ufern des Donaukanals in unmittelbarer Nähe des OPEC Gebäudes statt, an einer der konkretesten räumlichen Grenzen innerhalb Wiens. Darauf folgte die Bambiland-Expedition ums, im und am Haus des Meeres (dem ehemaligen Flakturm Esterhazy-Park), die Bambiland-Kriegs-Disney-Beschallung auf dem Heldenplatz anlässlich des Nationalfeiertages, Bambis Universe im MAK Gegenwartskunstdepot Gefechtsturm Arenbergpark sowie Jelineks Disney in Donaustadt (in Form einer Parallelaktion in drei Höfen der Rennbahnwegsiedlung). Mit der Abschlussveranstaltung Bambis Entscheidung am Tag der amerikanischen Präsidentenwahl schloss sich der Kreis wiederum auf dem Schwarzenbergplatz. Bei dieser letzten Aktion wurden vom Bild-Chor Aufnahmen der vorangegangenen Interventionen wiedergegeben.

An jedem dieser sorgfältig ausgewählten Orte entfaltete der Text verblüffend unterschiedliche Wirkungen und Bedeutungen. Auch der gerade eingenommene Standort innerhalb eines Schauplatzes konnte das subjektive Erleben drastisch verändern. Von individuellen Standpunkten intellektueller, emotionaler oder sonstiger Art ganz zu schweigen. Einigen Mitmenschen wird Elfriede Jelinek wohl lebenslang Ärgernis bleiben und das theatercombinat zeigte keinerlei Tendenzen, das zu mildern oder gar zu verschleiern. Während der Intervention auf dem Heldenplatz kam es daher bedauerlicherweise vereinzelt zu Tätlichkeiten. Bambiland eben, auch und gerade hier. Aber dies nur nebenbei. Sorgten die Megaphonhelme für eher flächige Beschallung mit stets knatternd, autoritärem Hintergrund, waren die Parabolspiegelwagen einerseits subtiler Kammertöne fähig, konnten aber ebenso den Schall zu massiven Strahlen bündeln, ihn je nach Gegebenheit derb ans Brustbein prallen oder als Echo empfindlich das Genick berühren lassen. An anderer Stelle sah derselbe Moment wieder ganz anders aus, hörte sich ganz anders an, hinterließ andere Spuren beim Betrachten. Wurde ein Ort eben noch benutzt, überlagert, unterworfen, so konnte er bereits im nächsten Augenblick gnadenlose Dominanz erlangen. So war bei jeder einzelnen der Interventionen derselbe Text in derselben Aufnahme völlig anders wahrzunehmen. Jedes Mal waren neue Details zu erblicken und erlauschen, waren Akzente anders gesetzt, wurden andere Assoziationsketten in Gang gebracht. Noch selten hörte ich einen Text so präsent und intensiv, sah ihn so sehr für sich selbst gestellt. Und dieser Text lohnt das Vertrauen durch seine facettenreiche Tiefe, die hier unverziert zum Ausdruck kam. Bei aller Klarheit der Diktion bleiben ihm dennoch rätselhafte Ecken und Winkel, Schleifen und Bögen. Mit Spannung erwarte ich daher die Fortsetzung, wenn Bambiland 2009 als Teil des tragödienproduzentenmultihybrids, dem geplanten Abschluss der Serie tragödienproduzenten des theatercombinats, zu erleben sein wird.

http://igkultur.at/igkultur/kulturrisse/1232455959/1236870256



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derstandard, 14.10.2008

THEATER JENSEITS DES GESICHERTEN KUNSTRAUMES

Interview mit Margarete Affenzeller

Elfriede Jelineks "Bambiland" wird für einige Zeit an diversen Orten Wiens "gelesen"

– Mobile Klangobjekte beschallen öffentlichen Raum. Das Wiener theatercombinat arbeitet an zeitgenössischen Modellen der Tragödie. Wie Klangobjekte bei der chorischen Installation zu Elfriede Jelineks "Bambiland" zum Einsatz kommen, erfuhr Margarete Affenzeller von Claudia Bosse und Christine Standfest.

Wien - Theater fährt. Auf vier Rädern und mit Lautsprechern. Auch Umschnallmegafone sind im Spiel, wenn das theatercombinat ab Mittwoch, 18 Uhr, Elfriede Jelineks Kriegssermon Bambiland mittels mobiler Klangobjekte in den öffentlichen Stadtraum verströmen lässt. Die Rede - in Anlehnung an Aischylos' Die Perser entlang des Irakkrieges abgefasst - perpetuiert dessen Medialisierung und thematisiert damit das Sprechen als politischen Akt. Begonnen wird am Schwarzenbergplatz. Auch das Haus des Meeres, der Gefechtsturm Arenbergpark und der Rennbahnweg kommen dran.

STANDARD: Christoph Schlingensief hat den Text bei der Uraufführung 2003 am Burgtheater beinahe zur Gänze ausgeklammert.

Bosse: Er hat den Text als methodische Vorlage verwendet, was sein gutes Recht ist. Mich interessiert die Politik des Sprechakts, seine Gewalt und seine Möglichkeiten und seine Irrelevanz vielleicht. Ich habe großen Respekt vor dem Text Jelineks und den permanenten Auflösungen in Nichtpointen, der Unmäßigkeit, dem Verirren.

STANDARD: Eine Verunsicherung, die eine ständige Überprüfung der Sprache erfordert.

Bosse: Genau. Es steht hier zum Beispiel ein Wort, und dieses Wort steht auch im nächstfolgenden Satz. Nur wird es dort völlig umbedeutet. Dieser Staffellauf von Umbedeutungen ist enorm fordernd. Der Text ist eine Art ideologischer Suada, die diese Kriegssituation als Material nimmt, um prinzipielle politische und ökonomische Verhältnisse zu verhandeln.

STANDARD: Anne Bennent spricht diesen Text, ihre Stimme wird multipliziert.

Bosse: Es ist immer Anne Bennents Stimme, die sich mehrfach überlagert. Das ergibt einen Chor mit immer derselben Stimme; eine schizophrene Auflösung des Textkonstrukts. Und diese chorische Stimme wird im öffentlichen Raum "aufgespannt" - mittels Klangobjekten, die von Performern in Mustern und Rhythmen zueinander bewegt werden. Bambiland funktioniert über eine permanente Adressierung des Rezipienten.

STANDARD: Was sind das für Klangobjekte?

Bosse: Das sind zwölf Lautsprecher, deren Widerhall mittels Parabolspiegels erzeugt wird. Das Ganze ist auf Gepäckswägen montiert und wird von Performern durch den Stadtraum bewegt bzw. geschoben. Parabolspiegel sind eigentlich Bildempfänger; hier werden sie zu Tonabstrahlern.

STANDARD: Das klingt nach Hightech-Theater.

Bosse: Eher Vintage-Fiction.

STANDARD: Sie haben im Vorjahr "Die Perser" von Aischylos inszeniert, nun Jelineks "Bambiland", das eine "Überschreibung" dieses antiken Stückes ist. Was sind die elementaren Unterschiede in der Arbeit?

Bosse: Bambiland hat keine Protagonisten mehr, keine Gegenparts. Es gibt zwar eine Stimme, aber sie spricht in Masken, in Verkleidungen. Jelinek benutzt Anmutungen von Sprache, die bestimmte Versprechen auslösen. Und genau da setzt sie andere Information hinein. Damit macht sie misstrauisch gegenüber dem, was gesagt und wie es gesagt wird.

STANDARD: Wie laut wird am Schwarzenbergplatz aufgedreht, damit die Stimme gehört wird?
Standfest: Der öffentliche Raum ist hochreguliert! Es ist klarerweise eine Sache von Lautstärke, aber auch von einer Ökonomie der Aufmerksamkeit.

Bosse: Die Akustik im öffentlichen Raum ist wesentlich rigider geregelt als die Optik. Die Angst vor Belästigung ist groß, das haben unsere Verhandlungen bisher gezeigt.
Standfest: Was Angst macht, ist aber auch die Tatsache, dass hier eine (weibliche) Stimme erhoben wird. Das macht diesen Versuch auch so interessant: Im Theater gibt es bestimmte Regulative zum Erheben der Stimme, es ist dort die Norm. Außerhalb des gesicherten Kunstraumes ist das nicht so leicht. Sieht man von Wahlkampfreden und anderen Werbeveranstaltungen ab ...

STANDARD: Für 2009 ist eine integrale Version aller Teile der "Tragödienproduzenten" in Wien geplant. Wie geht sich das aus, wo doch für "Die Perser" allein 500 Menschen als Performer im Einsatz waren?

Bosse: Das würde den Rahmen sprengen, obwohl wir uns erlauben, trotz der bescheidenen Mittel in großen Dimensionen zu denken. Einerseits planen wir, alle vier Teile noch einmal einzeln zu zeigen. Und nächsten Herbst, falls wir die Vierjahresförderung erhalten, wollen wir an der integralen Version arbeiten. Das wäre dann eine neue Tragödie, der Versuch eines zeitgenössischen Modells.

STANDARD: Geht mit Jelinek die Postdramatik in Prädramatik über?

Standfest: Die rein formale Diskussion von Prä- und Postdramatik entpolitisiert die Inhalte. Die antike Tragödie ist ein gigantisches Öffentlichkeitsmodell, das Politk über Theater vermittelt hat, war also eigentlich superrepräsentativ. "Prädramatik" hat oft den Charme des Subversiven. Mich interessiert der Rückgriff auf Die Perser vor allem als politische Deutung von Freund-Feind-Verhältnissen. Wer attackiert da wen? In der Postmoderne ist das Wiederherholen von Modellen und Material natürlich wichtig. Wie wird Sprechen erzeugt? Wichtig für unseren Arbeitsprozess sind unterschiedliche Modulationen und Artikulationen, mit denen wir spielen.

Bosse: Wir operieren damit, dass sich eine Praxis von der anderen abstößt.

Standfest: Das Bemerkenswerte an Bambiland ist ja, dass kein souveränes politisches Subjekt spricht, kein repräsentativer Intellektueller. Niemand weiß, wer die Talkingheads sind.

www.derstandard.at/1220460711169



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