fragment 14 temporäre ZONEn
düsseldorf, september 2021
temporäre ZONEn
das daZWISCHEN
temporäre zonen
gestimmte räume
was wäre, wenn es nicht um die absicherung von räumen oder territorien ginge,
sondern um ihre anRUFung
möglicher auch unwahrscheinlicher NARRATIVE von ort/en,
unwahrscheinliche narrative, die ORTe aktivieren und auf eine andere art wahrscheinlich machen
mit handlungen und verhandlungen, die sich einSCHREIBEN,
die teil werden der vorstellungen über diesen ort, dieses stadtraums, dieser landschaft
(hat ein ort eine vorstellung oder stellen wir – wer immer auch dieses wir bedeutet – uns orte vor?)
vorSTELLUNGen, die sich einprägen in orte,
in das bewusstsein kollektiver imagination, der zeug*innen, nachbar*innen, benutzer*innen
erfahrung von orten – eine mit körpern verfallende erinnerung
erinnerungen als anlagerungen auf den oberflächen der orte,
anlagerungen auf häuserwänden, hügeln, blättern, planen, häuten, haaren, fellen
und dann werden anlagerungen ablagerungen in der substanz dieses oder jenes raumes
oder mehrfaches gedächtnis erfahrener andersartigkeit
anderer dimensionen, anderer verhältnisse, anderer wirklichkeiten
der dinge, der lebewesen, der gebauten materie, der menschen, der unterschiedlichen gruppierungen, der einzelnen
durch ein aufrufen gemeinschaftlicher aktionen
handlungen ausgeführt mit vorsicht oder anderem umgang mit verhältnissen des materiellen, des imaginären, des sozialen
angewandte ethik/en
materialisieren
als training mit vorstellungen verschiedener un/möglichkeiten,
die die temporäre künstlerische zone (er)öffnen
temporäre zone
als gestimmter raum
bestimmter zeit
aber
diese zone ist gefährdet
gefährdet durch missbrauch aneignung missverständnis
dennoch
es geht nicht um die sicherung eines territoriums, sondern um das aufsuchen eines ortes,
bei dem man für gewisse zeit die verantwortung für einen raum übernimmt
mit all seinen lebewesen, erscheinungen und verschiedensten akteuren.
überlagerte symbiosen verschiedenartiger ansprüche, die sich als handlungen erkennbar zeigen
fließend
änderbar
nomadisch
(stadt als gefüge verschiedener temporärer zonen)
weil
jede sicherung eines raumes fragt nach legitimierung.
warum das und nicht jenes? warum diese und nicht andere?
legitimierung, die eine verstetigung rechtfertigt, auf einer ebene der nützlichkeit
legitimierte raumnahme
welche räume funktionalisiert in demokratischen abgleichungen
kapitalistischer verWERTung
und unMÖGLICHES entwerfen in diesen geländen verunmöglicht
temporäre zone
anderen ergreifens
das andauernde in räumen bringt zugleich die räume zum verschwinden
sie existieren nicht mehr
weil sie einverleibt werden in die körper die sich in ihnen bewegen, einverleibt in ihren farben und dimensionen
als innen- oder umgebungsräume, einverleibt in ihren farben und dimensionen
verfugen sie sich glatt in der gewissheit ihrer berührenden körper
einverleibte kenntnisse
räume verschwinden in routinierten handlungen, die die räume überführen in gesten, wege, rhythmen, zeit, abläufe
stadt als gewebe verschiedenster aufgeladener zonen
wechselnde liquide nomadische versuche begrenzter zeit
die chance der commune von 1871 ist ihre temporalität
ihre begrenzte zeit des (un)möglichen
60, 72 oder 73 tage
nicht das überdauern
sondern die risse im kontinuum
risse in der zeit
handlungen und einbettungen
als imaginäre öffnungen
im urbanen aktionismus geht es um die aneignung, als bollwerke neoliberaler verwertungen, die sich dem markt entzieht
aber nomadische temporäre zonen entziehen sich der versicherung und langfristigen verwertung
ich möchte die temporäre aneignung
im erkunden von
zwischenräumen den zwischenecken den …
als ein vielgliedriges zusammentreffen mit an orten an- oder ausgelagertem (städtischen) leben.